Berlin, 19.07.21: Nach der schlimmsten Flutkatastrophe in Deutschland seit der Sturmflut in Hamburg 1962 stand erst das Leid der Menschen und die praktische Hilfe im Vordergrund.
Doch mit dem Rückgang der akuten Gefahr gewinnt jetzt die Debatte über Versäumnisse beim Katastrophenschutz an Schärfe.
Im Fokus der Kritik steht dabei vor allem Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Dabei liegt die Entscheidung über die Ausrufung des Katastrophenfalles bei Landkreisen und Landesregierungen.
Seehofer will das auch nicht ändern.
Eine britische Wissenschaftlerin hatte den Behörden «monumentales» Systemversagen vorgeworfen.
Es gab klare Hinweise des europäischen Frühwarnsystems bereits vier Tage vor der ersten Überschwemmung.
Seehofer machte sich am Montag unter anderem an der zwischenzeitlich von einem Dammbruch bedrohten Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen ein Bild von den Schäden.
Dort entspannte sich die Lage ebenso wie in den meisten anderen Hochwassergebieten im Westen Deutschlands und etwa in Bayern.